Happy New Year 2013.

HAPPY NEW YEAR 2013 und die Psychologie des Konsumverhaltens und die globale Erderwärmung und die Apokalypseblindheit und…da ist doch für jeden was dabei….

Schön warm heute, wa? Ist das nicht herrlich, es ist Ende Dezember, falsch! Anfang Januar und man kann nachts mit offenem Mantel herumlaufen ohne sich eine Schniefnase zu holen. Prima denk‘ ich mir….. aber dann schleicht sich da doch so ein komisches Gefühl hinein: verdammt, irgendwie stimmt doch da was nicht. Ich erinnere mich an Zeiten, da wars bis März eisiger Winter und die Gehwege zugefroren. Man ist von Bude zu Bude gelaufen, durch die Kältemauer hindurch zur nächsten beheizten Räumlichkeit.

Letztens habe ich in der SZ (31.12. von Harald Welzer) von der „Apokalyseblindheit“ gelesen und davon, daß die Besorgnis-Menschen in den NGO’s das Konsumverhalten ihrer Gegner (Lobbyisten, Industrielle, Wirschaftsbosse, etc.) reproduzieren, indem sie weltweit in der Gegend herumfliegen und den anderen in den carbon footprints in nichts nachstehen. Aber so weit will ich eigentlich nicht ausholen. Klar ist: wir haben die vorausgesagte Apokalypse für 2012 gut überstanden. Aber was ist mit meiner Tochter im Jahr 2050, oder meiner Enkelin im Jahr 2100? Wird sie eine Flutkatastrophe an der Ostsee, die Überflutung der Elbe überstehen? Wird sie durch die intensive Sonneneinstrahlung an Hautkrebs leiden? Jaja, ich übertreibe! ….oder? Der Klimagipfel in Doha scheint ja ausser viel Gerede nichts Konkretes gebracht zu haben. Oder habe ich etwas übersehen? Wir brauchen keinen Maja-Kalender, der uns in die Apokalypse stürzt, wir haben unsere eigene und sind eigentlich schon mittendrin.

Aber nun zum springenden Punkt. Trotz Apokalypse habe ich das Bedürfnis etwas zu tun, um diesem ignoranten politischen Wahnsinn etwas entgegenzusetzen. Inspirierend war folgender Satz aus dem oben zitierten Artikel von Harald Welzer: „Das Kulturmodell, das darin besteht, von allem immer mehr zu haben, muss nämlich in eines transformiert werden, das von allem immer weniger braucht. Weniger Wohlstand, weniger Konsum, weniger Mobilität, dafür aber auch: weniger Arbeit, weniger Konsumstress, weniger Ruhelosigkeit. Das gelingt nur praktisch durch die Einübung eines anderen Lebensstils, nicht durch die Apelle der Besorgnisindustrie.“ Das gefällt mir! Und damit möchte ich anfangen: nämlich zuerst mein Konsumverhalten zu hinterfragen. Was sagt mein Konsumverhalten über meine Psychologie aus?
Z.B.:
Frage: Warum kaufe ich mir ständig billige 2nd-Hand-Klamotten? Antwort(en): Um mich für meine Arbeit zu belohnen. Aus Spaß. Alternative: Wie könnte ich mich noch für meine Arbeit belohnen? Antwort: zum Schlittschuhfahren gehen (ich liebe Schlittschuhfahren!)

Frage: Warum brauchen so viele Leute unbedingt ihr eigenes Auto? Antwort: Aus Angst (vor den Öffentlichen)? Das Auto als  Statussymbol? Aus Bequemlichkeit? Alternative: Doch mit dem Bus, dafür Zeitung lesen und feststellen, daß es gar nicht so gefählich ist im Bus. Außerdem viel Geld sparen und dafür gutes Essen kaufen, öfter ins Theater oder ein Konzert gehen. Wofür stehen Statussymbole? Warum ist es Menschen wichtig, wie ein gut situierter Staatsbürger zu wirken? Vielleicht weil sie eigentlich hochverschuldet sind? Um darüber hinwegzutäuschen, daß sie heimlich Youporn schauen und ins Bordell gehen? Damit niemand sagen kann, sie seien anders als die anderen? Jeder ist anders! Alternative: you find out!

Frage: Warum muß ich ständig vor dem Computer sitzen und mir irgendwelche Informationen reinziehen – auch ein Form von Konsumption. Antwort: Aus Einsamkeit? Weil mir der Computer Entspannung vorgaukelt, mich aber in Wirklichkeit visuell und akustisch ständig mit Informationen zuschüttet?

Ein Kommentar zu Happy New Year 2013

  1. Liebe Edith, ich finde deine zu Papier gebrachten Erfahrungen hervorragend. Musik bringt nicht nur Freude, sondern fördert auch Bekanntschaften aus aller Welt.
    Ich sage hiermit Danke, daß du auch Zeit findest für Kinder einer Grundschule die Musik näher zu bringen.
    Zum Block möchte ich hinzufügen:
    Früher: Hast du was – bist du was.
    Später: Wer viel besitzt – ist sehr besessen.
    Jetzt: Geben – ist besser als nehmen.
    Mit lieben Gruß, ein alter Amateur-Grundschul-Mitmusiker.