BELLS.
Edith Steyer – Klarinette, Altsaxophon, Komposition
Uli Kempendorf – Bassklarinette, Tenorsaxophon, Querflöte
Gerhard Gschlössl – Posaune
Rieko Okuda – Piano
Joe Hertenstein – Schlagzeug
“ (…) And in reinterpreting Carter’s music, as well as setting it alongside the quasi-serial writing of her own pieces, Steyer participates in the tradition of crossings and clashings that have constituted the history of so-called free jazz in Europe since the 60ies. (…)“ (David Grundy, THE WIRE)
Das Quintett BELLS ist die Fortführung des John Carter Projektes, welches mit Mitteln des Berliner Senates für ein Recherche-Projekt verwirklicht werden konnte. Der afro-amerikanische Klarinetten-Virtuose, Saxophonist und herausragende Komponist war ein Zeitgenosse Ornette Colemans und komponierte für verschiedene Besezungen von Duo bis Quartett, Quintett und Oktett.
In BELLS löse ich mich etwas von der Musik Carters und schreibe meine eigenen Kompositionen, die aber durchaus noch von seiner Klangsprache beeinflusst sind. Die weitestgehend bass-lose Formation ermöglicht es, dem typischen Jazz-Rhythmus des Swing zu entfliehen und den Rhythmus entweder offener zu gestalten (Carter hat oft mit verschiedenen Tempoangaben für seine Spieler gleichzeitig komponiert), nur mit Puls zu arbeiten, oder keinen Rhythmus zu haben und dem Schlagzeug eine andere Funktion zukommen zu lassen, d.h. eher als Klanggeber anstatt als Rhythmusgeber zu fungieren. Dementsprechend soll der Name „Bells“ (deutsch: Glocken) Assoziationen an Klänge erwecken, sowie an die konischen Enden der verschiedenen Holzblasinstrumente, die im englischen „bell“ heissen. Kompositorisch wechsle ich geschriebene Parts mit konzeptuellen Improvisationen ab, führe erweiterte Spieltechniken ein und experimentiere mit der Tone-Clock-Theory, bzw. Zellen von 12-Ton-Reihen.